Lothar Scholz Raum
Nicht umsonst trägt das Haus, in dem sich dieses Fliesenmuseum befindet, den Namen „LOTHAR SCHOLZ“. Lothar Scholz gehörte zu den renommiertesten Baukeramikern Ostdeutschlands. Er realisierte als Künstler oder als Ausführender zahlreiche baukünstlerische, architekturbezogene Großprojekte: Über sechs Stockwerke reichende Fliesenbilder an Fassaden, künstlerische Gestaltung ganzer Schwimmbäder, Brunnen und diverse Fliesenbilder an Hauswänden in Berlin und in seiner Heimatstadt Boizenburg. Er hat als Fliesenkünstler und als Maler ein umfangreiches und vielfältiges Werk hinterlassen. Und er war persönlich Mitbegründer dieses Museums. Dieser Raum ist Lothar Scholz gewidmet und erzählt vieles über seinen Werdegang und sein Schaffen. Über den Link „MEHR ERFAHREN“ in Ihrem Audioguide erhalten sie ausführliche weitere Informationen über das Leben und Werk von Lothar Scholz. Übrigens: alle Inhalte des Audioguides einschließlich der Hintergrundinformationen finden Sie zum Nachlesen oder Vertiefen auch auf der Internetseite unseres Museums: www.fliesenmuseum-boizenburg.de/audioguide
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Lothar Scholz wurde 1935 in Boizenburg geboren. Von Kind an war es sein sehnlichster Wunsch einmal „Kunstmaler“ zu werden. 1950 nahm er eine Lehre als Keramformer in der Wand- und Bodenplattenfabrik Boizenburg auf. Schon ein Jahr später begann er mit dem Studium an der Fachschule für angewandte Kunst Wismar (später Heiligendamm), Fachrichtung Baukeramik. Mit 16 Jahren war er der jüngste Student, hatte kein Abi, aber ein riesiges Talent. 1954 setzte er das Studium an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee fort. Als Diplombaukeramiker gründete er 1958 im VEB Fliesen- und Ofenbau Berlin eine Abteilung für Mosaik und Baugestaltung für Fliesen. Ab 1961 beim VEB Stuck und Naturstein. Zahlreiche Fassaden und Raumgestaltungen für unterschiedlichste Einrichtungen, fast ausschließlich im öffentlichen Bereich, wurden entworfen und ausgeführt. 1967 gründete er sein eigenes Atelier mit keramischen Werkstätten in Berlin Lichtenberg. Er widmete sich jetzt vorrangig der objektgebundenen Fliesenmalerei, schuf außerdem großflächige Außenwandmalereien in Acrylfarben und einige künstlerisch gestaltete Brunnen in unterschiedlichen Materialien. An etwa 600 Bauwerken hat Lothar Scholz gestalterisch mitgewirkt, darunter Hotels, Gaststätten, Schulen, Kindergärten, Verkehrseinrichtungen, Regierungs- und Militärobjekte, Kliniken, eine Synagoge, Strafvollzugsanstalten, im Schiffbau und im Privatwohnbereich. Lothar Scholz übernahm auch die Ausführung von Bildprojekten befreundeter Künstlerkollegen, wie die wohl größten vier Außenwandbilder Europas in Halle-Neustadt. Sie entstanden von 1969-1975 und waren zusammen 1500m2 groß. In der gleichen Zeit wurden noch drei weitere Wandbilder in Halle, Boizenburg und Berlin angefertigt. Seit 1980 arbeitete Lothar Scholz mit seiner Tochter Loren Scholz zusammen. An zahlreichen Projekten hat sie, sozusagen von Haus aus talentiert, sicher und selbständig mitgewirkt. Auch der Kollege Wolfgang Naujoks trug zu dem Gelingen der Ausführungsarbeiten mit größter Sorgfalt bei. Boten zu DDR-Zeiten fast ausschließlich öffentliche Einrichtungen aller Art Arbeitsfelder für sein künstlerisches Wirken, änderte sich das nach der Wende gründlich. Jetzt dominierten Aufgaben im privaten und zunehmend denkmalpflegerischen Bereich. „Rastlos und immer aufs Neue fasziniert und getrieben von den Urelementen Erde, besser wohl: Ton, und Feuer, denen die Keramik ihre Entstehung verdankt, gilt seine nie erlahmende Leidenschaft den flächigen Kleinoden, die er meisterlich zu gestalten versteht, ihnen neue Form und Oberflächen verleiht, mit brillanten Farben und Glasüberzügen versieht und sie zu imposanten Wandtableaus komponiert.“ Klaus Schiller Lothar Scholz starb am 03.04.2015
Lothar Scholz room
There is good reason the building that is home to this tile museum bears the name “LOTHAR SCHOLZ”. Lothar Scholz was among eastern Germany’s most renowned architectural ceramicists. As an artist or builder, he created numerous major art and architecture projects: Tile murals on façades extending over six floors, artistic designs of entire swimming pools, fountains and various tile murals on building walls in Berlin and his home town of Boizenburg. He left us with extensive and varied works as a tile artist and painter. He was also a personal co-founder of this museum. This room is dedicated to Lothar Scholz and tells us much about his career and creativity. Further detailed information about the life and work of Lothar Scholz is provided under the link “LEARN MORE” in your audio guide. By the way, all content of the audio guide, including background information, is also found for further reading and in-depth study on our museum’s website: www.fliesenmuseum-boizenburg.de/audioguide
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